Die Renovierte Planung in SAP ERP Controlling (CO)

2.1 Kostenartenplanung für Kostenstellen über Web Dynpro

Diese neue Transaktion erfordert den NetWeaver Business Client und sie kann anstelle der klassischen Transaktion für die Kostenstellenplanung (KP06) verwendet werden. Das Auswahlbild enthält dieselben Informationen wie die klassische Transaktion, allerdings wurde das Gesamterscheinungsbild deutlich verändert (siehe Abbildung 2.1).

Die zugrunde liegende Technologie für diese Funktion steht mit BW in Zusammenhang; daher ähnelt das Auswahlbild dem für BW-Queries und es unterscheidet sich in der Funktion nur leicht von den Auswahloptionen, die Sie von ERP kennen. Für die Merkmale der einzelnen Auswahlkriterien können Sie die Werte auswählen, die bei der Auswahl berücksichtigt werden, aber auch die Werte, die ausgeschlossen werden sollen. Wie Sie auf der folgenden Abbildung sehen, befinden sich in der Spalte rechts neben den eigentlichen Merkmalen Operatoren. Die Operatoren können entweder den Wert »Is« (Ist gleich) enthalten, der bestimmte Merkmalswerte einbezieht, oder den Wert »Is Not« (Ist ungleich), wenn der angegebene Wert von der Auswahl ausgeschlossen werden soll. Für Merkmale wie die Geschäftsperiode können Sie auch einen Bereich eingeben; wählen Sie dazu den Operator »Is between« (Ist zwischen) aus.

Im Gegensatz zur klassischen Transaktion kann eine Selektion nun auch als Variante gespeichert werden, über die Drucktaste Save variant as (Variante speichern unter) ganz unten auf dem Bildschirm.

Abbildung 2.1: Auswahlbild für die Top-down-Planung von Kostenstellen

Sie können das Planungsbild (siehe Abbildung 2.2) an Ihre spezifischen Anforderungen anpassen. In diesem Beispiel sehen Sie links die Planstruktur . Sie besteht aus der Kostenstellenhierarchie, für die Sie die Planung durchführen können, und aus der Kostenartenhierarchie. Die Planstruktur erlaubt Ihnen das Ein- und Ausblenden der Hierarchie von Kostenstellen und Kostenarten, so wie Sie diese für Ihre Planungsaktivitäten benötigen.

Abbildung 2.2: Planungsbild für die Top-down-Planung von Kostenstellen

Die nächsten zwei Spalten enthalten die Istwerte der beiden Vorjahre . In den beiden Spalten daneben werden die Planwerte des Vorjahres angezeigt sowie eine Berechnung für die Abweichung zwischen Plan- und Istwert für dasselbe Jahr . In der letzten Spalte erfassen Sie schließlich Werte: Die Planwerte für das ausgewählte Geschäftsjahr und die Planstruktur .

Ganz oben stehen Ihnen einige sogenannte Planungsfunktionen zur Verfügung, die Sie möglicherweise bereits kennen, wenn Sie mit der Funktionalität der Business-Warehouse-integrierten Planung (BW-IP) vertraut sind . Diese Funktionen unterstützen Sie bei der Durchführung von Massenänderungen an Plandaten. Sie können beispielsweise Plan- oder Istdaten aus einem anderen Geschäftsjahr oder aus einer anderen Version in Ihre Plandaten kopieren. Dies ermöglicht Ihnen beispielsweise die Verwendung der Istdaten des Vorjahres als Ausgangspunkt für Ihre Planungsoperationen.

Anhand der Funktion Revaluate (Umbewerten) können Sie Ihre Plandaten mit einem Faktor multiplizieren. So könnten Sie etwa einen Faktor von 10 % eingeben, mit dem Ergebnis, dass die einzelnen Posten der Plandaten jeweils um diesen Faktor erhöht würden.

Mithilfe der Funktion Distribute (Verteilen) können Sie die Plandaten, die Sie bis zu diesem Zeitpunkt auf Jahresbasis erfasst haben, den einzelnen Perioden zuweisen. Die Verteilungslogik hängt von den Werten ab, die bereits für diese Perioden vorhanden sind. In dem Fall, dass bereits Plandaten für die Perioden erfasst wurden, werden die Plandaten durch die Verteilung im Verhältnis zu den bereits vorhandenen Daten angewendet. Sind keine Plandaten für die Perioden vorhanden, so werden die Plandaten auf Jahresbasis gleichmäßig auf die Perioden verteilt.

Wenn Sie Planwerte in den entsprechenden Spalten eingeben, verdichtet das System diese automatisch über die gesamte Hierarchie, sodass die einzelnen Knoten die Summe aller Werte der untergeordneten Elemente enthalten. Dank der hierarchischen Planstruktur können Sie nun auch Plandaten für Knoten erfassen. In dem Beispiel in Abbildung 2.3 sehen Sie, dass der Knoten »1000INT-1-1« einen Gesamtplanwert von 120.000 EUR enthält. Dieser Gesamtwert ist die Summe aus den Planwerten der drei untergeordneten Kostenarten (Kostenart 420000 mit 60.000 EUR, Kostenart 421000 mit 40.000 EUR und Kostenart 431900 mit 20.000 EUR).

Abbildung 2.3: Beispiel für eine Disaggregation (1)

Wenn wir nun den Planwert für den Knoten »1000INT-1-1« auf 240.000 EUR ändern, verteilt das System den zusätzlichen Planwert von 120.000 EUR automatisch auf die untergeordneten Knoten (siehe Abbildung 2.4). Diese Funktion wird als Disaggregation (Disaggregation) bezeichnet. In diesem Fall wurde der zusätzliche Planwert im Verhältnis zu den bereits in den untergeordneten Knoten vorhandenen Planwerten verteilt – die einzelnen Planwerte für die untergeordneten Knoten wurden verdoppelt. Bei der Gestaltung der Planungsvorlage können Sie entscheiden, wie das System die Disaggregation ausführen soll; anstatt die Werte vom obersten Knoten aus proportional zuzuweisen, ist es auch möglich, diese gleichmäßig aufzuteilen. In diesem Beispiel würde jeder untergeordnete Knoten ein Drittel der zusätzlichen 120.000 EUR erhalten, was zu einem anderen Ergebnis führt.

Abbildung 2.4: Beispiel für eine Disaggregation (2)

Es gibt ein zusätzliches Planungslayout, in dem der Kostenplan nach Periode erfasst werden kann (siehe Abbildung 2.5). Hier können Sie die Verteilung der Plankosten aus dem Jahreslayout prüfen und/oder den Kostenplan individuell nach Perioden bearbeiten. Alle Daten, die Sie hier eingeben, werden selbstverständlich in dem Jahresplanungsbild, das ich Ihnen weiter oben gezeigt habe, aktualisiert.

Abbildung 2.5: Periodenansicht für die Top-down-Planung von Kostenstellen

Nun haben Sie einen Überblick über die Planungsfunktionalität für Kostenstellen mit dem NetWeaver Business Client erhalten. Im nächsten Abschnitt erläutere ich die Planungsfunktionen für den Analysis-Client.